Vor ein paar Tagen habe ich einen Beitrag über die „Digitale Revolution“ von einem anderen Blogger gelesen. Es geht um Entwicklungen und Veränderungen der industriellen und mobil-digitalen Welt in den letzten sowie den nächsten Jahren.

Innerhalb weniger Jahrzehnte sind praktisch alle Menschen dauerhaft erreichbar und somit verfügbar geworden.

Aber sollte das wirklich so sein? Ich kann mir, insbesondere in meiner momentanen Verfassung, nicht mehr vorstellen, dass das weiterhin immer mein Ding ist. Da mir gerade alles zu viel ist und ich mich äußerst ausgebrannt und verbraucht fühle, fällt es mir schwer Gefallen daran zu finden. Einfach ein schwieriges Thema! Vorher war es klar, dass ich allgegenwärtig immer erreichbar bin und irgendwie habe ich das anscheinend hingenommen. Jetzt mit meinem Kopfchaos, will ich einfach nicht mehr!

Die Umwälzung bringt viele Chancen zur Verbesserung unseres Lebens mit sich, allerdings beobachte ich die Entwicklungen mit einem zunehmenden Unbehagen. Es gibt keine klare Trennung mehr. Heute gibt es kaum noch Möglichkeiten, ohne Dauerkonsum klar zu kommen.

Dieses Unbehagen kommt mir bekannt vor. Generell bin ich von Veränderungen und Entwicklungen nicht abgeneigt, wenn sie sinnvoll sind. Für die Vergangenheit kann ich ganz klar sagen, dass viele Technologien Vorteile für eine schnellere Erreichbarkeit mit sich bringen. Allerdings finde ich genau darin besteht mein Problem.

Wer nicht ständig erreichbar ist wird einfach verschluckt.

Ich bin mittlerweile ein Mensch, der keine Lust mehr hat ständig erreichbar zu sein. Es bedrückt mich, dass durch die entwickelten Technologien in einigen das Gefühl auftaucht, dass man unbedingt immer sofort eine Antwort erhalten muss. Die ständige Diskussion: „Du hast doch die Nachricht bekommen, warum antwortest du nicht gleich?“ ist ja auch häufiger mal Thema bei mir gewesen. Ich weiß, es gibt Möglichkeiten, dass man seine Online-Aktivitäten nicht für jeden sichtbar machen kann aber das lässt mich ein Gefühl von Gefangenschaft haben. Ich will mich auch nicht immer abschotten von Allem und Jedem. Ich möchte mir nur die Freiheit nehmen dürfen, auch mal etwas über Antworten nachdenken zu können und vor allem erst zu antworten, wenn es wirklich passt.

Wie weit geht das noch? Welche neuen Technologien fesseln uns an das Internet und den Zwang, ständig erreichbar oder online zu sein?

Diese Fragen stelle ich mir auch. Ich spiele gerne und bin dadurch doch einige Zeit online und „erreichbar“, zumal mir der Blog und die Videos ja auch ein gewisses Online-Vorhandensein verschaffen. Dennoch bin ich auch da gerne für mich oder eben nur mit wenigen „ausgewählten“ Personen unterwegs.

Auch in anderen Bereichen wie der Arbeit ist diese Erreichbarkeit ein Problem für mich. Die Entwicklung mit dem Homeoffice ist natürlich eine feine Sache, wenn der Kleine krank ist und zu Hause bleiben muss, habe ich die Möglichkeit meine Stunden dennoch zu leisten. Ich habe aber festgestellt, dass es anscheinend auch vollkommen in Ordnung ist, wenn man ständig auf seine private E-Mailadresse Nachrichten erhält, die für’s Homeoffice bestimmt sind. Wo bleibt da die Auszeit? Natürlich werde ich darüber noch ein Gespräch führen aber bis jetzt war ich einfach noch nicht „in der Lage“ dazu. Wie zu Vielem, was auf jeden Fall noch anstehen muss…

Was mich jetzt auf eine Idee bringt, die ich vor einiger Zeit schon hatte. Eine Zeit lang (in diesem Fall erstmal eine Woche) das Handy mehr beiseite zu legen. Ich hatte mir überlegt nur ein paar Stunden zu vorher festgelegten Zeiten mein Telefon in die Hand zu nehmen. Wie verlockend das in letzter Zeit geworden ist, insbesondere da ich gerade „ausfalle“ und mich auch nach einer Woche nicht wirklich erholt fühle; wirklich unvorstellbar. Also bin ich ab morgen nur für einige Stunden wirklich direkt erreichbar. Wecker für die Zeiten habe ich mir auch gestellt^^ (Wie verrückt ich manchmal bin, merke ich in genau solchen Augenblicken!)

Was wohl daraus wird? Ich bin sehr gespannt!

Nebensache bei diesen ganzen Entwicklungen ist auch, dass sich nicht jeder ständig alle Neuerungen leisten kann. Selbst wenn es mit zu seinem Hobby oder einer „freien Entfaltung“ gehört, ein gewisses Maß an technischen Errungenschaften zu besitzen, so ist es nicht immer gleich gegeben, dass man diese auch in seinen Besitz bringen kann.

Da geht auch das Thema „Wer nicht ständig erreichbar ist, wird einfach verschluckt“ weiter! Insbesondere in den Bereichen Gaming und Video braucht man einen bestimmten Standard, den man sich (wie ich) manchmal einfach nicht leisten kann und sich dann „zwangsweise“ abgrenzt oder „übersehen“ wird.

Zum Abschluss noch:

Ich hoffe ich hab Tanne so richtig verstanden und vielen Dank, dass ich zitieren und meinen Gedanken folgen durfte!

Ich hoffe es ist halbwegs verständlich. Mein Kopfchaos ist irgendwie immer noch sehr stark…

Quelle/Link: Digitale Revolution